Die Schäferin
Schäfer, lat. pastor, Schäferin – ich bin schließlich eine Frau – ital. pastorella. Letzteres auch das Feminin einer aufständischen Gruppe im Mittelalter, von deren Ideologie ich mich ausdrücklich abgrenze, deren Leidenschaft und Radikalität, mit der sie für ihre Sache kämpften, mir Vorbild ist. In der Kirchenmusik bezeichnet Pastorella das Weihnachtslied.
Für mich schlägt es die Brücke zu meiner theologischen Existenz, die ich zwar nicht im geistlichen Amt auslebe, die mir aber trotzdem viel bedeutet. Weniger im Sinne der frommen Alltagspraxis sondern mehr noch als Richtschnur meines Handelns, zur Disziplinierung im Denken und Reden, als Korrektiv. Dann aber erinnert diese Existenz immer auch daran, dass das, was wir leben, nicht alles ist, was sein kann. Dass es da noch ein Versprechen auf Sinnhaftigkeit gibt, die zu suchen sich lohnt.
Die Schäferin stellt aber auch die Beziehung zu meinen Wurzeln her. Nicht dass meine Eltern Schafe gehabt hätten, nein, dafür aber Kühe, Schweine und ‘ne Menge über die Wiese rennende Hühner. Diese Herkunft erdet mich, macht mich wohl bodenständig, wie mir mein früherer Verleger bescheinigt hat, d.h. im besten Sinne des Wortes realistisch, mit Blick auf das Eigentliche, auf das, worauf es ankommt.
Mit beiden Beinen auf dem Boden bleibend hat dann auch der Blick auf das, was sein könnte, eine andere Qualität als das berühmte Wolkenkuckucksheim.
Und wer jetzt noch mehr über mich wissen will, lese bitte etwas prosaischer hier weiter. Vielen Dank!